Die Tage sind kürzer geworden und die Nacht legt ihren dunklen Mantel schon früh über die Landschaft. Die Dunkelheit erinnert uns daran, dass wir uns in einem Zeitfenster der Einkehr und der Ruhe befinden. Es ist eine Zeit tiefgehender Gedanken und Gespräche.
Die Mythologie der Kággaba (Kogi) besagt, dass die alles umfassenden Gedanken, welche die Schöpfung formten, in der Dunkelheit entstanden sind. Deshalb finden tiefgreifende Gespräche bei den Kággaba in der Dunkelheit statt. Genauer betrachtet entstehen auch unsere Gedanken und Gefühle in der Dunkelheit unseres Inneren.
In unseren Breitengraden legte Frau Holle früher ein weisses Tuch über die Länder. Die schneebedeckte Landschaft hüllte die Pflanzen, Tiere und Menschen in eine tiefe Ruhe ein. Gleichzeitig verwandelte der Schnee das Tageslicht in ein strahlendes Licht, das die Lebewesen erfüllte.
Heute fehlt dieser Ausgleich durch den Schnee an vielen Orten. Weisse Landschaften, die uns mit Ruhe erfüllen, fehlen ebenso wie das zauberhafte kristallene Licht des Schnees welches unser Inneres erhellt. Gleichwohl haben wir die Möglichkeit, in die Ruhe zu gehen und unser eigenes Licht entfachen: Mit einem weihnachtlichen Pagamento.
Ich möchte euch eine Geschichte aus meiner Familie erzählen: Nachdem die Kinder erwachsen geworden sind und sich ihren Lebensunterhalt selbst finanzieren konnten, beschlossen wir, innerhalb der Familie und des Freundeskreises keine materiellen Geschenke mehr auszutauschen. Dennoch wollten wir auf diese liebgewonnene Tradition nicht ganz verzichten.
So entstand die Idee, unseren Weihnachtsbaum mit guten Wünschen zu schmücken. Wir kauften verschiedene Glasornamente und bastelten eigene Symbole. Während wir zeichneten, nähten, strickten, stickten oder Ornamente aussuchten, flossen Vorfreude, Liebe, gute Gefühle, gute Gedanken und gute Wünsche in sie hinein, die sie nun in die Welt hinausstrahlen. Auch die Weihnachtskugeln mit ihren unterschiedlichen Farben repräsentieren verschiedene Wünsche.
Wenn wir eine rote Kugel in den Weihnachtsbaum hängen, bitten wir sie darum, Liebe in die Welt hinauszustrahlen. Ein Symbol in Form einer Frucht enthält den Wunsch, dass alle Menschen auf der Welt genug zu essen haben. Ein anderes Ornament repräsentiert gute Gesundheit für alle Menschen oder für einen bestimmten Menschen. Ein Teekrug steht für gesellige Stunden in guter Gesellschaft usw. Später kamen auch gute Wünsche für Mutter Erde, für die Natur, für die Elemente, für das Meer, für den Kosmos, für einzelne Völker und Kulturen, für die Ahnen, für den Frieden usw. dazu.
Nachdem die Kággaba in mein Leben getreten sind, wurde mir bewusst, dass es sich bei dieser neuen Tradition, die an die Stelle des Austauschens von Geschenken getreten ist, um ein Pagamento handelt. Wie beim Pagamento der Kággaba gleichen wir Ungleichgewichte aus, indem wir mit unserem Weihnachtsritual gute Gedanken, gute Gefühle, Dankbarkeit und Harmomie in die Welt bringen.
Mit dieser Geschichte möchten wir euch dazu motivieren, eigene Pagamentos zu gestalten und insbesondere diese Zeit der Besinnlichkeit und der Begegnung mit den Liebsten auch dazu zu nutzen, gute Gedanken und Gefühle, aber auch Dankbarkeit, Frieden und Harmonie in die Welt hinauszusenden. Seid kreativ und gestaltet euer ganz persönliches Weihnachtspagamento für das Licht, für die Dunkelheit, für den Frieden, für die Tiere, für die Sterne, für gute Gefühle in den Menschen, für Harmonie – die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Aus Sicht von Cosmovision-Europe beginnt das neue Jahr mit der Morgendämmerung, wenn die Sonne von der Zeit der Ruhe verabschiedet und die Welt jeden Tag mit immer mehr Licht erfüllt. Unsere guten Wünsche und Gedanken für die Schöpfung, für euch, für das neue Jahr beginnen somit schon bald zu wirken.
An dieser Stelle möchten wir ein herzliches Dankeschön an euch alle dafür aussprechen, dass ihr uns begleitet und in mannigfacher Hinsicht unterstützt habt. Wir freuen uns darauf, mit euch zusammen im nächsten Jahr ein weiteres Stück des Weges zu gehen und wir freuen uns auf das, was sich bei Cosmovision-Europe im neuen Jahr entfalten darf.
Wir wünschen euch allen eine besinnliche Zeit und einen guten Rutsch in ein harmonisches, friedvolles neues Jahr voller kleiner und grosser Wunder.
Wir senden euch lichtvolle Herzensgrüsse und überbringen euch die tiefe Dankbarkeit von Mama José María und seinem Sohn Fabián für die vielen Begegnungen sowohl Online als auch in Europa und für das, was sie von uns lernen durften. Sie bedanken sich auch ganz herzlich für die finanzielle Unterstützung, die sie aus den Events entgegennehmen durften. Sie konnten damit viel Gutes für ihr Volk und die Natur tun.
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